Biografie |
1945 in der Nähe von Saarbrücken geboren, knapp neben der deutsch-französischen Grenze. Aufgewachsen bin ich im Saarland und in Essen-Werden an der Ruhr, hauptsächlich bei Großmüttern, Tanten und Onkeln. Mutter verdient den Lebensunterhalt, Vater Schriftsteller. Ein Onkel ist Maler, der andere sammelt Kunst, spielt leidenschaftlich Klavier und führt ein offenes Haus, in dem Lehrende und Studierende der Folkwang Hochschule ein und aus gehen.
Begegnung und Freundschaft mit jungen Künstler/innen. 1965 Abitur. Studium der Germanistik und Philosophie in Saarbrücken und München. Schnupperkurs bei Else Domberger, die mich bei sich aufnimmt. Der italienische Belcanto, den die zweite Ehefrau meines Vaters in ihrem Münchener Opernstudio lehrt, entfacht zwar meine Begeisterung, aber nicht meine Begabung.
1967 Volontariat als Redakteurin für Kulturnachrichten bei der Zeitung Noticias Alemãs (Deutsche Nachrichten) in São Paulo/Brasilien. Sprunghafte Politisierung unter den Verhältnissen der Militärdiktatur. Kurzzeitiger Aufenthalt im Gefängnis der Militärpolizei von Salvador im Bundesstaat Bahia.
1968/69 Film (16 mm) über den Pariser Mai. Mit Unterstützung des kubanischen Filminstituts ICAIC Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm über Kuba. Textredaktion und Studioarbeiten in Berlin.
1970 Mein Film mit dem Titel „Cuba” wird Sieger im deutschen Wettbewerb für das internationale Festival-Programm in Oberhausen. Ankauf durch den WDR, Ausstrahlung in den dritten Programmen der ARD. Vortragstätigkeit, Fabrikarbeit, diverse Jobs … Wiederaufnahme des Studiums mit Schwerpunkt Sozialwissenschaften in Bochum.
1973 Diplomprüfung in Sozialwissenschaften. Heirat. 1975 Geburt meiner Tochter Vera. Alsbald Beitrag zur Scheidungsstatistik. Alltag als alleinerziehende Mutter. Neben- und hauptberufliche Unterrichtsaufträge und Dozententätigkeit am Gymnasium, an Volkshochschulen und Berufskollegs.
1985 Veröffentlichung einer literarhistorischen Studie „Genug gebüßt, jetzt geht's wieder aufwärts. Über Georg Widmaier” in den „horen”, Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik. Weitere literarische Arbeiten folgen, Erzählungen, Gedichte, Essays.
1992 „Eis im Schuh” (Roman). Zahlreiche Lesereisen. Entscheidung, als freie Schriftstellerin zu leben. In diesen Jahren wechselseitige Unterstützung und Textkritik in einem Netzwerk von Schriftstellerinnen. Feministische Schreibprojekte mit publikumsträchtigen Textinszenierungen wie der „Dortmunder Schweinenacht” und der immer wieder ausverkauften „Nacht der schönen Frauen”. Erzählungen und Gedichte erscheinen in Anthologien und im Rundfunk. Arbeit als Herausgeberin. Poetische Projekte und Zusammenarbeit mit Künstler/innen, Musiker/innen, Schauspieler/innen, u. a. Klara Brandi, Brigitte Grothe-Neumann, Andreas Heuser, Künstlerinnengruppe Saar, Richard Ortmann, Dietrich Rauschtenberger, Gilda Razani, Ulrike Schloemer, Guido Schlösser, Monika Schrickel, Cristin Wildbolz. 1994 Autorenstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen
„Skulptur im Dunkeln”, Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg 1995 „Shadowy Wind/Im Schatten Wind”, Gedichte (zweisprachig), Irland
„Tastwege”, Kunstspektrum Krefeld „Die Fabrikation der Fiktionen”, Museum am Ostwall, Dortmund „Dortmunder Lyriknacht in Leeds” (zweisprachig), England |
1997 „Die Nacht der schönen Frauen” erscheint als Buch
1998 „Zwischen Fülle und Nichts. Mystik und Poesie”, Petrikirche Dortmund
1999 Gastautorin im Atelier des saarländischen Künstlerhauses/Programm Internationale Gastaufenthalte für Künstler
Beginn der Recherchen zu „Spatzenkirschen” im Saarland, in Lothringen, Berlin und Paris 2000 „Brecht Brecht Weill”, eine Text-Musik-Collage mit mikroaktiven Brechtanteilen (WDR 3)
„Knetekette”. Projekt Kettengedicht beim LesArt Literaturfestival. „Junge Literatur 2000”, eine Anthologie (Hrsg.) 2001 „Zunge auf Zunge”, zwei Kettengedichte, erscheint als Buch
2002 „Saar Emscher Kanal”, Ausstellung, Lesung und Buch. Stationen: Dortmund, Saarbrücken, Nancy
2004 „Spatzenkirschen”, Roman. Im Anhang eine historische Studie
2006/07 Edition „Natur Raum”
2008 „Und dann traf ich Arjeta” (Erzählungen)
2010 Mitarbeit an dem „ARD-RadioFeature“ über Marie Catherine und Albert Kneup – eine Sendung über die Spurensuche zu „Spatzenkirschen“ (11 Ausstrahlungen)
2011 Ein neues lyrisches Projekt wird aus der Taufe gehoben: Planung und Mitherausgabe der neuen Reihe roterfadenlyrik Edition Haus Nottbeck/Westfälisches Literaturmuseum, gefördert von der Nyland Stiftung Köln
2012 Deutsch-niederländische Übersetzerwerkstatt „Poets Translate Poets“. Nachdichtung von 15 Gedichten Menno Wigmans (z.Zt. Stadtdichter von Amsterdam). Vice versa: Menno Wigman übersetzt 15 Gedichte von mir ins Niederländische. Zwei zweisprachige Buchausgaben der insgesamt vier Lyriker-Tandems Konzeption zahlreicher Literaturveranstaltungen, u. a. der Dortmunder Lyrikwochen. Vorstandsmitglied im Verein für Literatur Dortmund. Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS). Und immer wieder: Geschichten von der Grenze wie „Spatzenkirschen” und ihre Folgen, zum Beispiel die Initiative für eine Gedenktafel für die deutsch-französische Widerstandskämpferin Marie Catherine Kneup-Kremer, meine Großtante, die in Berlin-Plötzensee ermordet wurde. 2013: Einweihung einer Gedenkstele zum 75. Todestag von Marie Catherine Kneup. Auszeichnungen:
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